Namibia Teil 2
13.12. Solitaire - Gecko Camp
13.12. Zurück in Solitaire
Drei Tage verbringen wir auf dem schönen Platz in Solitaire. Meistens hat es kaum andere Camper und wir verbringen die Tage mit Qi-Kung, kochen, Joghurt machen, am und im Pool lümmeln, WM schauen und skypen mit Freunden. Zudem wollen wir unsere weitere Strecke, vor allem auch diejenige mit Zita Mitte Januar, ausklamüsern. Es soll eine tolle Strecke sein, kombiniert mit Wüste und Tieren, nicht zu viele Schotterpisten und uns schon in den Süden führen, damit wir rechtzeitig Namibia in Richtung Südafrika verlassen können, wenn unser Visum dann ausläuft. Wir finden erstaunlich viele Plätze, die wir uns vorstellen können. Aber es gibt dennoch Einiges zu bedenken, vor allem da es eigentlich nur ein paar Tage sind (zumindest aus unserer Sicht😊) und wir zwar stressfrei aber dennoch so viel wie möglich mit Zita sehen möchten. Allerdings wird sie sowieso ein anderes mal zurückkehren (denn es kehren alle zurück), und dann hat sie auch wieder Zeit noch einige Hotspots zu besuchen.
16.12. Camp Gecko
Nur 30km weiter, auf 1200 M.ü.M. stehen wir mit unserem Indy auf einem Hügel, der zum Camp Gecko gehört. Ein Ecocamp welches drei Monate vor Corona Ausbruch, von einem jüngeren Deutschen Paar übernommen wurde. Offenbar eine verlassene Rinderfarm. Der Pool ist eigentlich ein Fischteich, der aber als Schwimmteich genutzt werden darf, die Aussenduschen und Toiletten zu den Campingplätzen sind an der frischen Luft und bieten grossartige Aussicht auf die Weite der Pfanne am Fuss des Berges. Ab und an soll man sogar Zebras oder Springböcke am Wasserloch sehen, allerdings habe es nicht viele Huftiere mehr weil die Geparde in der Region den Nachwuchs easy jagen können, und so die Population klein halten. Bei unserem Aufenthalt sehen wir allerdings nur halbwilde Pferde, schöne Vögel und doch noch ein Oryx...
19.12. Naumas Campside
Um die Fahrt über die lange Schotterpiste bis Rehoboth zu unterbrechen, machen wir Halt bei der Naumas Lodge, die drei Stellplätze anbietet. Als erstes sehen wir zwei richtig grosse Ridgebacks die bellend auf das Tor zugelaufen kommen. Tja, Tor öffnen oder Draussen warten, dass ist hier die Frage...Aber die beiden verlieren rasch das Interesse und trollen sich an ein schattiges Plätzchen. Denn obwohl wir hier auf 1800 M.ü.M. sind ist es am Nachmittag an die 30 Grad. Eine nette Angestellte beschreibt uns den Weg, und natürlich hat es Platz. Wir können eigentlich wählen, aber sie empfiehlt uns Camp Cheetah. Vor den Affen in den Felsen hätten wir nichts zu befürchten, die seien scheu sobald sie Menschen erblicken. Hoffentlich behält sie recht.
Wir fahren also ca. einen Kilometer über einen trockenen Feldweg, öffnen und schliessen drei Tiergatter, kommen am kleinen Pool vorbei und finden unseren Stellplatz. Wow. Wieder so ein cooler Platz mitten im Nichts. Tolle, grosse Feuerstelle (wie wir sie gerne privat in der Schweiz hätten 😔) und wieder offene Badezimmer in der Ausführung für "schöner Wohnen Afrika"...keine Menschenseele Weit und Breit, nur Affen die ihren Wächter auf dem höchsten Felsen postiert haben. Ab und an machen sie drohende Laute, aber sie sind ziemlich weit weg, und machen keine Annäherungsversuche. Find ich gut. Die sind echt gross, genau wie die Stellplätze in Namibia. Da wär jeweils locker Platz für drei, vier Fahrzeuge und sie sind jeweils so weit auseinander, dass man selbst wenn es Nachbarn hätte, die nicht hören würde. Namibier würden sich auf europäischen Campingplätzen wundern. In der Regel sind sie ja eher wie Parkplätze mit kleinem Umschwung, einer neben dem anderen, für grosses Geld. Wir bezahlen hier in der Regel so um 15-20 Franken für richtig tolle Plätze.
Da wir vor zwei Wochen das letzte mal richtig eingekauft haben, gehen uns langsam die Vorräte aus. Früchte für Müsli haben wir natürlich schon lange keine mehr, die wären längst kaputt gerüttelt. So beschliessen wir wieder ein Brot zu backen; wir haben Zeit, Feuerholz und eine schöne Feuerstelle. Diesmal ein Vollkornbrot - ich mische die Zutaten, Tinu knetet den Teig und macht Feuer und am Abend haben wir bereits supergutes frisches Brot. Das macht Laune.
20.12. Rehoboth - Onaob Lake
Die letzten Kilometer Schotterstrasse liegen am Morgen vor uns und zudem der höchste Pass Namibias mit 2149 Metern. Der Spreetshoogte Pass mit einer Steigung von über 22%, ist im flachen Namibia berühmt berüchtigt. Verboten für grosse Autos und LKWs, obwohl die grossen Steigungen gepflastert sind. Für uns ist er kein Problem, eher schön, weil auf der Passhöhe die Aussicht natürlich wunderbar ist.
Nach 80 km erreichen wir Rehoboth. Mit 28 000 Einwohnern einer der grösseren Orte in der Region, eine Stunde südlich von Windhoek entfernt. Die Menschen sehen hier komplett anders aus, als im Rest Namibias. Die Haut ist von hellem Kaffeebraun und sie sind ähnlicher zu Latinos als zur Negriden Rasse. Sie nennen sich selber Rehobother Bastarde, wobei dies keinesfalls abwertend gemeint ist. Es sind Nachfahren aus Mischehen, von burischen Einwanderern aus Südafrika und einheimischen Namafrauen.
Hier gibt es wieder die grossen Geschäfte wie Spar und Shoprite, allerdings merkt man rasch, dass das Angebot vor allem im Spar auf die lokale Bevölkerung und nicht auf Weisse ausgerichtet ist. Heisst Fleischstücke die uns eher weniger interessieren: Innereien, Hühnerfüsse, irgendwie gepresster Magen, vieles in seltsamer Sauce mariniert und ohne Erlaubnis unseren Kühlschrank zu betreten.
Wir finden dennoch ein paar gute Sachen, können vor allem auch wieder Früchte und Gemüse kaufen, Milch etc. wird alles aufgefüllt. Eigentlich wollten wir für uns an Weihnachten ein schönes Rindsfilet erstehen um daraus Tatar zu machen, aber ziemlich früh bei der Metzgerei wird klar, dass ein anderes Menü her muss. Der Einkaufswagen wird dennoch voll, und wir fahren die letzten 10km zum Camping Onaob, der am gleichnamigen See liegt, und dieser wiederum ist in einem Schutzgebiet. Es soll also Giraffen, Strausse, Zebras und diverse Antilopen zu sehen geben, aber wir sind skeptisch. Das Resort sei über Weihnacht von den Windhoek-Flüchtigen voll, also bestimmt auch nicht leise. Dann werden sich die Tiere wohl nicht sehen lassen. Beim Gate am Parkeingang bezahlen wir erst mal eine kleine Eintrittsgebühr - besonders witzig: es gibt eine aufgehängte Liste auf der die Gebühren für den Park aufgelistet sind. Also ein Motorboot kostet natürlich mehr als ein Kanu, und das geilste: auch aufblasbare Gummienten haben ihren Preis😁. Sehr schön, wie kreativ die Namibier sind, wenn es darum geht Einnahmen zu generieren.
Wir bekommen einen sehr schönen Platz mit Sicht auf den See, der riesig ist. Eigentlich sind es zwei Plätze für mindestens 8 Personen - 4 Feuerstellen, zwei Kochplätze etc.. Aber die nette Receptionistin gibt zu bedenken, dass die Plätze sehr nah nebeneinander seien, und deshalb werde sie den zweiten nicht belegen. Nett. Wir könnten also ne Riesenparty schmeissen. Diesen Platz werden wir bis am 26. bewohnen, dann werden wir noch für eine Woche direkt an einen am See ziehen. Wir sind ja nicht in Eile und wollen erst so gegen den 10. Januar in Windhoek sein. Somit können meine armen Knochen noch ein wenig heilen, bevor es dann in Richtung Süden weitergeht.
Am ersten Abend wollen wir das hiesige Restaurant testen. Es hat eine tolle Terrasse über dem Wasser und die Menükarte hört sich gut an. Bevor wir aber überhaupt zum Essen gehen, fegt über uns ein unheimliches Gewitter weg. Schon den ganzen Tag hat es in der Region grosse Wolken zusammengezogen (was wir bisher noch gar nie erlebt haben seit wir in Namibia sind), die immer schwärzer wurden und dann die ersten Blitze irgendwo eingeschlagen haben. Aber genau zum richtigen Zeitpunkt reisst der Himmel wieder auf und wir bummeln trockenen Fusses zum Resti. Wir bekommen einen Tisch unter dem Vordach der Terrasse und sollten, auch wenn ein paar Tropfen fallen, trocken bleiben.
Nur leider kommen nicht ein paar Tropfen sondern ganze Eimer und mit dem starken Wind quasi waagerecht. Fluchtartig schnappen wir unser Zeug und huschen ins Innere. Tinu hilft mit den Tellern und Gläsern auf dem Nachbartisch und so lernen wir ein Walliser Paar kennen, welches schon seit einigen Jahren hierher kommt, und sich nun sogar ein Häuschen gekauft hat. Einmal gehen sie noch in die Schweiz zurück - fünf Monate Arbeit bleiben noch, dann ist die Pension fällig. Sie sind vom Resort restlos begeistert, und wie wir erfahren, ist die Besitzerin ebenfalls eine Schweizerin die vor 20 Jahren ausgewandert ist und seither mit ihrem namibischen Mann die Lodge aufgebaut hat und führt. Man merkt natürlich schon, dass jemand hier zum Rechten schaut. Und trotzdem ist es schade, dass die Mitarbeiter einfach nur fürs Mindeste geschult werden. Gerade im Restaurant, wäre mit ein bisschen Schulung so viel mehr drin. Aber nu, das Essen war ok. und es gab keinen Abwasch - das alleine ist schon toll.
Auf jeden Fall spricht es sich auf dem Platz wahnsinnig schnell rum, dass sich da Schweizer mit dem eigenen Auto einquartiert haben. Wir bekommen andauernd Besuch von anderen Schweizern und plaudern hier und da. Nett.
Wir wünschen allen von Herzen ein grossartiges Weihnachtsfest, viele nette Stunden mit Freunden und Familie, gute Gespräche und feines Essen. Freuen wir uns über alles was wir haben, und schätzen wir uns glücklich.
Liebe Grüsse aus Namibia
Jeannette & Martin
Fast drei Wochen Onaob Lake Resort
Es ist toll hier am See. Wir verbummeln die Tage mit allem Möglichen, nur nicht mit fahren. Über Silvester bekommen wir Besuch von Bea und Pit und feiern mit ihnen den Jahreswechsel. Ansonsten schwimmen, spazieren, kochen, backen und lesen wir, und immer wieder mal lernen wir neue, oft spannende Menschen kennen. Dazwischen nehmen wir uns vor morgen aber ganz sicher abzureisen, dann kommt irgendwas oder jemand dazwischen und wir bleiben doch noch. Wie gestern. Nach drei Wochen Rückenpflege mit viel Gymnastik und Training, wollten wir heute definitiv in Richtung Windhoek aufbrechen, weil nämlich auch die letzten Ecken unserer Vorrats- und Kühlschränke mittlerweile leer sind, und beim Gas kann es sich auch nur noch um Tage handeln, bis alles aufgebraucht ist.
Und dann kamen Regine und Rolf aus Kassel mit ihrem selbstausgebauten, 25 jährigen "Dicken", einem Laster Marke "riesig". Zwei sehr nette, Weitgereiste die viel zu erzählen haben. Da ihre Kühlboxen und Vorräte noch voll sind, laden sie uns zum Apéro ein, dieser wird kräftig ausgedehnt, und wir beschliessen am Morgen zu fragen ob unser Platz noch für eine Nacht frei wäre, damit wir bei den Gesprächen anknüpfen können, wo wir gestern wegen Hunger unterbrochen worden sind. Ist er. Somit bleiben wir noch ein wenig, und fahren am Montag gemeinsam nach Windhoek. Zusammen kochen und essen, wobei von uns nur ein schönes Feuer und die allerletzte Rösti, die wir zum Abschied von Freunden bekommen haben, beigesteuert werden kann 🤷🏻♀️, ist geplant.
Und dann sind wir gespannt auf Windhoek. Früher eine total gemütliche, sichere Kleinstadt, hat sie heute einen nicht mehr ganz so makellosen Ruf. Immer wieder hören oder lesen wir von Reisenden, deren Auto aufgebrochen wurde, sei es bei einem Parkplatz oder einem Supermarkt. Gut haben wir dank Irene nun folierte Scheiben, und natürlich werden wir auch auf unser Bauchgefühl hören. Allenfalls, geh ich shoppen und Tinu bewacht den Indy 🥷...
9.1.23 Oanob - Camp Arebbusch Windhoek
Nachdem wir uns von Regina und Rolf und den netten Mitarbeiterinnen vom Resort verabschiedet haben, führt uns wieder 7 Kilometer Schotter zur Hauptstrasse nach Windhoek. In Rehoboth tanken wir unsere beiden Gasflaschen voll, was hier total easy geht, füllen Diesel auf und fahren die gute Teerstrasse, quasi 80 km geradeaus nach Windhoek. Die Stadt hat mittlerweile ca. eine Million Einwohner und ist das Grösste was wir seit langem gesehen haben. Mehrspurige Strassen, viel Verkehr und noch mehr Menschen. Wir suchen die Maeru Mall, von diesem grossen Einkaufszentrum haben wir gelesen, dass die Parksituation geregelt und sicher ist.
Viele Geschäfte und ein riesiger Super Spar um unsere Vorratsboxen und Schränke aufzufüllen. Mit einem vollen Einkaufswagen rollen wir zurück zum Auto. Während wir alles einräumen, bricht plötzlich Tumult aus. Einige rufen oder schreien und ein schlanker sportlicher Typ, der einen Rucksack an sich klammert der ihm offensichtlich nicht gehört, rennt in einem Affenzahn an uns vorbei. Einige der Parkwächter und Kunden nehmen die Verfolgung auf, aber im Gegensatz zu den Kunden trägt er Sportschuhe und nicht Flipflops und war darauf vorbereitet, dass er demnächst einen Dauerlauf hinlegen muss. Also denken wir uns: keine Chance, der ist weg. Aber weit gefehlt: irgendjemand der am anderen Ende des Parkplatzes aufmerksam war, hat ihn wohl am Kragen gepackt und bringt ihn zurück zum Geschäft wo er die Person beklaut hat.
Keine Ahnung wie es für ihn weitergeht und ob der Beklaute, seinen Rucksack wiederbekommen hat. Vielleicht hat er ihn auch schon an einen Komplizen übergeben. Wir wissen es nicht, aber er wird es wieder tun und offenbar tun es immer mehr...
Wir verlassen das Zentrum und fahren zum Camp Arebbusch. Ein grosses Camp mit vielen Chalets, einigen Campingplätzen mit privater Dusche und einem sehr schönen Gartenrestaurant. Auch die Gartenanlage ist super gepflegt und wir sehen wieder mal Blumen, Sträucher und Vögel in allen Farben. Wir sind verabredet mit Patrick, einem Schweizer den wir in Oanob kennengelernt haben, und teilen uns den Platz mit ihm. Am Abend geniessen wir gemeinsam wieder mal einen Restaurant Besuch. Tinu bekommt tatsächlich eine gute Pizza, ich tolles Fleisch vom Grill und Kartoffelstock. Eine runde Sache.
10.1.23 Daan Viljoen National Park
Wir sind bereits bedient von der Stadt und wollen wieder raus in die Natur. Kommen ja eh am 15 wieder zurück. Also machen wir uns auf den Weg in den Daan Viljoen National Park, lediglich gut 20 km von Windhoek entfernt auf 1800 M.ü.M. Eine witzige Rangerin in Soldatenuniform, pinker Brille und pinkem Lippenstift, die Ohren voller Piercings und langen grauen Zöpfchen, gibt uns am Gate noch einige Tipps mit auf den Weg und nach ca. 4 km kommen wir zum Empfang. Wow. Diese Lobby würde manchem 5* Hotel gut stehen. Obwohl der Park staatlich ist, wurde hier richtig geklotzt. Aber Gäste oder Kunden sehen wir keine. Und die Mitarbeiter sind zwar sehr nett, aber empfinden Kunden wohl eher als Störung in ihrer bezahlten Freizeit. Das erste was uns gesagt wird; das Restaurant schliesst um 16.00 Uhr, weil keine Gäste in den Chalets sind. Okey...also wir zählen wohl von vornherein nicht zu den Gästen, die in ein Restaurant gehen. Ein grosses Schild vor der Tür sagt; Tagesgäste sind nicht erlaubt. Oookeeey. So nah an Windhoek könnte das ein tolles Ausflugsziel sein, für PickNick, Familienausflüge oder Restaurantbesuche. Aber man muss natürlich kein Geld verdienen, wenn man nicht unbedingt will. Afrikas Misere ist schon sehr oft hausgemacht...
Aber wir haben einen schönen Platz für uns ganz alleine und werden von einem netten Strauss begrüsst. Vielleicht ist er ja für den Empfang der Gäste zuständig? Schon beim auspacken sehen wir eine Pavianfamilie die uns neugierig beäugt. Und tatsächlich, kaum haben wir uns zum Mittagessen hingesetzt, können sie nicht mehr länger warten und schleichen sich von hinten an unser Auto. Still und leise, aber nicht still genug. Tinu erschreckt sie mit einem Riesengebrüll - die sind erst mal bedient. Bei den vielen schönen Chalets hat es sogar einen wirklich grossen und sauberen Pool. Natürlich leer wie das Restaurant. Wir werden von einem sehr netten Manager begrüsst und willkommen geheissen. Vom Pool aus sehen wir eine Affenbande (die übrigens auch auf der Restaurantterrasse Dinge klaut), viele Gänse und ein Warzenschwein am Wasserloch und später als wir einen Spaziergang machen, viele Gnus. Bereits kurz nach dem Eingang in den NP haben wir vier Giraffen gesehen, und halten nach ihnen Ausschau. Aber es bleiben an diesem Tag die einzigen. Wirklich schade um diese tolle Anlage. Aber der hohe Preis und die afrikanische Gelassenheit kommen hier dem wirtschaftlichen in die Quere.
Später am Abend, als wir uns gerade bettready machen, hören wir auf einmal tiefes Schnaufen vor dem Auto. Wir spähen ganz ruhig durch unsere Vorhänge im Cockpit und sehen etwa 40 Paar reflektierende Augen von Gnus. Viele mit ganz kleinen Jungtieren, bestimmt erst ein paar Tage alt. Sie grasen angstfrei direkt um unser Auto und lassen sich durch uns nicht stören...
11.1.23 Daan Viljoen NP - Penduka Village
Am Morgen verlassen wir den National Park. Aber erst nachdem wir bei einer Giraffen Familie mit neun Tieren gefrühstückt haben. Nur 24 km weiter besuchen wir das Penduka Village. Ein Projekt welches seit 30 Jahren besteht und für Frauen aus unterprivilegierten Verhältnissen Arbeitsplätze schafft. Sie nähen, sticken, bedrucken Stoffe, arbeiten mit Leder, töpfern, führen ein kleines Restaurant, ein paar Chalets und einen kleinen Campingplatz. Zudem verkaufen sie ihre Erzeugnisse in einem schönen Shop und online. Der Erlös kommt ihnen 100% zu gute. Also eine wirklich runde Sache, und wer mal ein schönes Geschenk sucht:
Die Campingplätze sind direkt am See, in dem leider nicht gebadet werden darf...Schön ist es trotzdem, obwohl es hier von Ameisen, die richtig übel beissen, nur so wimmelt. Aber für eine Nacht und ein schönes Andenken passt das schon.
12.1.23 Urban Camp Windhoek
Wegen der unglaublich vielen Ameisen im Penduka Camp verlassen wir ziemlich zügig den Platz. So viele dieser angriffigen Kampftruppen haben wir ausser in der Riverdance Lodge bisher noch nirgends gesehen. Also hauen wir ab, bevor die unseren Indy entern. Es ist keine lange Fahrt durch die Stadt. Wir kaufen noch für ein paar Tage ein und fahren zum Urban Camp in Windhoek. Wow, was für ein grossartiger Ort. Wir werden sehr nett von einem jungen Mädel empfangen, sie erklärt uns alles und teilt uns einen Platz zu. Unglaublich gepflegt (obwohl der Platz bis vor Kurzem nach einem grossen Unwetter unter Wasser stand), kreative Dekoelemente, grossartige Aussenduschen, ein schöner und sauberer Pool und total viele Grünpflanzen. Der ganze Platz ist umgeben von einem hohen Elektrozaun, welcher immer wieder von Mitarbeitern kontrolliert wird - leider ist das offenbar auch in Windhoek nötig.
Wir treffen Regina und Rolf mit ihrem "Dicken" und sie freuen sich, dass wir uns schon wieder sehen. Kurz darauf verlängern sie noch um zwei Nächte, denn unsere Abende waren immer sehr gemütlich. Das Camp ist richtig gut organisiert, hat einen schönen "Biergarten" und wir wollen am Abend mal mit den beiden deren Küche testen. Das Essen ist ziemlich gut und die Location gemütlich.
Am nächsten Tag sind bei uns aber ernstere Themen aktuell. Mein Rücken schreit die ganze Zeit, meine Medis helfen mässig - so werde ich niemals einigermassen genussvoll bis Kenia kommen. Und schon gar nicht bis nach Hause. Es müssen Entscheide getroffen werden...und das werden sie. Wir werden noch mit Zita südwärts fahren, dann mit Clöidi und den Jungs in Richtung Kapstadt, aber dann anders und früher als geplant, unser Auto nach Deutschland verschiffen. Wir fragen bei Seabridge nach Daten und freien Plätzen, aber das ist in diesen Tagen des Frachtirrsinns für sie wohl schwer zu sagen. Da nur ein Schiff pro Monat ausläuft, könnten wir aber den Indy bei der Agentin Natasha, die wir schon von East London kennen, in einem Storage einstellen.
Wir zwei möchten nur ungern nach Hause mit dem Flieger. Einerseits kann ich ja eh nicht so lange sitzen, andererseits sind wir nicht in Eile. Denn die Wohnung müsste ja auch noch erst wieder zur Verfügung stehen. Wir sehen uns nach Kreuzfahrtschiffen um - und tatsächlich. Eine richtig gute MSC mit einer genialen Route läuft im März von Kapstadt aus. Über La Reunion, die Seychellen, Jeddah, den Suezkanal, ein paar Häfen in Ägypten, Jordanien und Griechenland, kommt sie am Osterwochenende in Venedig an. Was für eine geniale Route. 30 Tage auf See. Genau unser Ding. Nichtsdestotrotz wollen wir nochmal darüber schlafen. Ist ein grosser Schritt, der so ganz von unseren Plänen abweicht. Am späteren Nachmittag bekommen wir von unserer Verwaltung eine E-Mail, dass unser Mieter per Ende April die Wohnung gekündigt hat. Na sowas. Vielleicht soll es einfach so sein...
Wir sind also gut beschäftigt, denn es gibt viel zu organisieren. Mails mit der Verwaltung, mit dem Professor in Zürich, mit MSC, mit Seabridge, Schweizer Krankenkassen und so weiter. Nach einigen Schwierigkeiten können wir endlich die Kreuzfahrt buchen, das Schiff ist bereits gut belegt. Wir buchen eine Unterkunft in Venedig, in Kapstadt, erkundigen uns nach Route und Unterkunft in Port Elizabeth, wo das Auto abgegeben werden muss, nach Flügen retour nach Kapstadt und so weiter und so fort. Zum Glück gibts im Urban Camp einigermassen gutes Internet.
Aber Morgen kommt erst mal Zita und darauf freuen wir uns sehr!
19.1.23 Windhoek
Pünktlich auf die Minute landet die Maschine der Lufthansa mit Zita in Windhoek. Sie hat den Transfer zum Hotel bereits im Voraus gebucht, und wir machen uns auf direktem Weg vom Camping zu ihrem Hotel in der Stadt. Wir bestellen uns im schönen Garten erst mal ein Kaffee, und bevor der serviert wird, kommt Zita bereits im Taxi angebraust. Toll sie wieder zu sehen. Witzigerweise ist es genau 6 Jahre her, dass wir sie in Mexiko City in Empfang nehmen durften. Bin gespannt wo es das nächste mal sein wird 😜.Wir freuen uns alle auf unsere gemeinsame Zeit, haben uns viel zu erzählen und einiges zu planen.
Zita geht also nur kurz aufs Zimmer, dann verschleppen wir sie bereits in die Stadt. Wir lassen uns bei der Luisen Apotheke vom Taxifahrer aussetzen, hier sind die wenigen vorhandenen Häuser aus der alten Zeit. Gemeinsam bummeln wir durch das kleine Stadtzentrum in Richtung Namibia Craft Center, welches uns schon die Tage vorher begeistert hat. Ein Gebäude in dem Handgefertigtes aus Namibia in sehr schöner Qualität verkauft wird. Getöpfertes, Genähtes, natürlich Vieles aus Holz und Essbares. Und die allerbesten Kuchen auf dem afrikanischen Kontinent. Wir lassen uns von den tollen Farben und Stoffen begeistern und kaufen das eine oder andere, auch weil man hier weiss, dass der Erlös direkt den Projekten zu Gute kommt. Zita ersteht eine richtig tolle Tasche, Louis Vuitton und Yves Saint Laurent können einpacken.
Im kleinen Art-Café lassen wir uns kulinarisch verwöhnen und geniessen die Wärme (vor allem Zita die aus der saukalten Schweiz kommt). Nachdem ein kurzer schwerer Regenguss vorüber ist, machen wir uns auf den Heimweg. Zita geht mal kurz ins Hotel um sich ein wenig zu sortieren und wir ins Urban Camp. Später stösst Zita wieder zu uns und wir genehmigen uns ein Apéröli im Garten unseres Camps. Tinu macht später feine asiatische Nudeln, natürlich mit Rindsfilet🤣, was sonst. Dann ist Weihnachten - zumindest für uns. Zita kommt (bereits) traditionellerweise mit einem Koffer voller Geschenke, die uns Freude bereiten. Einiges von Freunden, natürlich Fondue (!), Gala Käsli 😋, Süsses, eine Go-Pro für Tinu und natürlich eine Elektrische Zahnbürste - genau wie nach Mexiko. Irgendwie sind die Tinus Fahrstil nicht gewachsen...Danke viel mal liebe Zita und liebe Freunde. Wir haben uns sehr gefreut!
Zita, jetzt wird's ernst...
20.1.23 Windhoek - Rehoboth
Um 9.15 Treffen wir uns mit Zita bei Asco, dem Vermieter ihres Autos. Ein Angestellter erklärt ihr was, wo, wann und wies funktioniert. Tanken und schon kann es losgehen. Wir fahren gemeinsam zum Super Spar um uns für ein paar Tage mit Proviant einzudecken. Der Hauptroute entlang fahren wir einmal mehr zum Lake Onaob. Grosses Hallo mit den Angestellten, die sich freuen, dass wir zurückgekommen sind. Wir richten uns auf "unserem" alten Platz Palm Beach ein, und flüchten in den See. Die Hitze ist drückend umso schöner ist es zu Plantschen.
21.1.23 Rehoboth - Anib Lodge Mariental
Auf der B1 führt uns unsere Route weiter in Richtung Süden, ins Herz der Kalahari. Die Anib Lodge, der Gondwana Group. Einmal mehr werden wir von richtig tollen Mitarbeiterinnen empfangen. Wenn man die Mädels nur klonen könnte - unser Mitarbeiterproblem in der Hotellerie in der Schweiz wäre im Nu gelöst. Bevor wir zu unserem Platz fahren, genehmigen wir uns an der schönen Aussenbar ein Apéro und stürzen uns in die Badesachen. Es ist heiss, und die Regenwolken verdichten sich. Aber in den Pool kann man ja trotzdem. Der Kuhreiher am Poolrand schlottert schon ein wenig, nur wir sind immer noch guter Dinge im Wasser.
Wir bekommen einen der drei Campingplätze und richten uns ein. Zita wird immer schneller und routinierter mit ihrem Dachzelt, das will nämlich gelernt sein. Erstens ist es total hoch oben, und zweitens muss man, wenn man alleine ist, andauernd ums Auto gehen. Ein bisschen wie wenn man ein Queen Size Bett neu bezieht...
Nach einer ruhigen Nacht mit wenig Regen, machen wir am Morgen eine kleine Wanderung auf dem Gebiet der Lodge. Wir sehen einige Springböcke, ein schöner Eland Bulle, viele Erdhörnchen und die Aussicht ist einfach grandios. Die Ebene ist unendlich mit hohem Steppengras und ziemlich grünem Buschwerk. Afrika wie wir es lieben.
Am Abend kochen wir fein und geniessen die Ruhe in der Wüste. Sogar Zita schläft total gut in ihrem Adlerhorst mit der vielen frischen Luft. Und das Beste: Obwohl wir abends oder in der Nacht immer wieder mal vom Regen erwischt werden, bleibt ihr Zelt im Innern immer trocken!
23.1.23. Anib Lodge - Lapa Lange Lodge
Über Mariental fahren wir nur knapp 70 km bis zur Lapa Lange Lodge. Wir haben von Freunden viel gutes von der Lodge und dem Camp gehört, zudem haben sie offenbar ein gutes Wasserloch, welches von Nashörnern, Giraffen und vielen Antilopen frequentiert wird - vielleicht. Die 40 km Schotterpiste lohnen sich auf jeden Fall, denn bereits bei der Ankunft ist rasch ersichtlich wie schön Garten, Wasserloch und die Lodge als solches ist. Richtig gepflegt, grüner Rasen überall und ein total charmanter Haushund. Liebe auf den ersten Blick! Marge die ältere, weisse Empfangsdame oder Managerin erklärt uns alles, und auf unsere Frage, ob sie denn viele Gäste hätten, verneint sie bedauernd. Offenbar sind die Corona Auswirkungen immer noch schwer spürbar. Sehr schade, denn sie geben sich wirklich viel Mühe und es ist alles gut in Schuss.
Wir richten uns ein, und hüpfen rasch in den kleinen Pool mit direkter Sicht auf das Wasserloch. Sogar bequeme Liegestühle direkt am Wasser sind zu haben und müssen auch nicht am Morgen früh mit dem Badetuch reserviert werden...
Am Morgen besuchen wir mit Louis, einem der Guides der Lodge, die Geparden. Sie haben zwei zahme die von Hand aufgezogen wurden, weil die Mutter von einem Farmer erschossen wurde, und zwei wilde die auf Farmland gewildert hatten und eingefangen werden mussten. Wenn sie die Jagd von Rindern erst mal entdeckt haben, kann sie nichts mehr davon abhalten und dann werden sie meistens von den Farmern erschossen. Was für wundervolle Tiere. Einmal mehr sind wir von den Katzen hin und weg! Tinu macht unzählige tolle Bilder. Sie sind sooo fotogen. Als er die Fotos später auf Facebook postet, bekommt er von einer südafrikanischen Malerin eine Anfrage, ob sie eines seiner Bilder als Vorlage für ein Bild nutzen darf! Aber klar doch...wir sind gespannt.
Am Abend steht Zitas erster Game Drive an. Sie hatte schon mega Freude Springböcke, oder unbekannte Vögel zu sehen, aber in dieser Region warten noch weitere Highlights. Bei bestem Wetter machen sie sich am späteren Nachmittag mit vier anderen Lodge Gästen und einem Guide auf den Weg. Sie haben Glück. Kudus, Gnus, Elands, Zebras, Oryxe, ein Giraffen Paar mit einem Neugeborenen und Breitmaulnashörner kreuzen ihren Weg und lassen sich in der goldenen Abendsonne ablichten.
25.1.23 Lapa Lange Lodge - Quiver Tree Forest, Keetmanshoop
Wir verlassen die wunderbare Lapa Lange Lodge in Richtung Süden. Erst mal liegen heute 30 km Schotterpiste und danach noch 240 km Teer vor uns. Phu. Wir wollen zu den Köcherbäumen ins Quiver Tree Forest Camp, wo wir vor 20 Jahren auch schon waren. Ein El Dorado für Fotografen und alle die Wüste und spezielle Landschaften lieben.
Wir bekommen einen ungewohnt unfreundlichen Empfang (offenbar hat die Besitzerin heute nicht ihren besten Tag). Erfreulicherweise gibt es aber neuerdings einen Pool, bei 40° im Schatten nicht schlecht, und hat fast keine Touris. Wir suchen uns ein möglichst schattiges Plätzchen nah den Felsen und der Köcherbäume. Auch am Tag ist die Szenerie wunderschön, aber die wahre Magie entsteht bei Sonnenuntergang, wenn das goldene Licht auf die Bäume, die eigentlich Aloe Pflanzen sind, scheint. Wir machen gefühlt hunderte von Fotos, es ist faszinierend. Die dunklen Steine strahlen noch lange nach Sonnenuntergang Wärme ab, und die Klippschliefer hüpfen von Fels zu Fels. Es ist grossartig hier!
Zita macht am nächsten Tag einen Ausflug zum Fish River Canyon. Der 2. grösste Canyon der Welt, nach dem in den USA. Sie plant zwei Nächte zu bleiben und in Grünau, weiter südlich wollen wir uns noch einmal treffen. Allerdings muss sie bereits nach einer Nacht wieder abreisen. Es gibt in der Region Hitzewarnungen, da 45° erwartet werden, und den Touris wird empfohlen die Gegend zu verlassen. Aber sie konnte den Canyon bereits am Ankunftstag bestaunen, somit alles ok.
Wir bleiben noch einen Tag in den Köcherbäumen, machen nochmal unzählige Fotos, heute sehr dramatische, weil Gewitterwolken übers Land ziehen. Wahnsinnig schön! Was für ein Sonnenuntergang.
27.1.23 Quiver Tree Forest - White House Camp Grünau
Südwärts fahren wir heute 170 km nach Grünau, immer noch auf der Hauptverbindung nach Südafrika. Wir kaufen kurz im Spar in Keetmanshoop ein, für einmal ein Laden dessen Umgebung einen nicht so guten Eindruck macht. Streunende und bettelnde Kinder, viele die rumhängen. Tinu bleibt im Indy, ich geh kurz in das grosse Geschäft und kaufe das Nötigste ein, rasch sind wir wieder weg.
Das White House Camp empfängt uns mit knackigen 40° im Schatten, mitten im Nichts und rotem Sand steht das Farmhaus, ein paar Fruchtbäume wie Feigen, Granatapfel und Zitrone sind eingezäunt, damit freche Ziegen oder Schafe nicht an das Blattwerk kommen. Alles sehr gepflegt und aufgeräumt, ebenso ist der Besitzer der uns strahlend begrüsst, und ins Kühle seines Offices bittet. Total sympathisch erklärt er uns alles, schenkt uns hausgemachte Cookies und lässt uns Zeit seinen schönen Laden zu bestaunen. Auf seinem Grund, irgendwo in der Pampa ist nämlich eine Rosenquarz Mine. Die Steine schickt er nach Kapstadt um sie schleifen zu lassen, den Schmuck kreiert seine Mutter. Zudem verkaufen sie hausgemachte Chutneys und Säfte, Konfitüren und Eingemachtes ebenfalls alles von Oma, die muss wohl richtig in Schuss sein.... Richtig toll. Wir werden uns das später noch näher ansehen.
Aber erst wollen wir zu Zita. Sie hat nämlich schon eingecheckt, weil sie den Fish River Canyon wegen der Hitze vorzeitig verlassen musste.
Wir fahren die 3 km zum Camping auf der roten Sandpiste und erreichen das Haupthaus in dem Zimmer vermietet werden, und auf dem kleinen Camping zwischen den hohen Felsen steht bereits Zitas Dachzelt. Wir bummeln subito gemeinsam zum kleinen Pool, denn es ist wirklich sauheiss. Die Temperatur des Pools würde so manchem Pinguin gefallen, aber wir überwinden uns und wenn frau sich mal daran gewöhnt hat, ist es wunderbar. Die Landschaft hier ist grossartig! Vom Pool aus sehen wir die nahen Tafelberge, ansonsten ist die Weite endlos. Erinnert uns an den Ausblick über die Anden von Mendoza.
Wir machen einen Spaziergang auf den nahen Hügel, vom Viewpoint aus ist die Aussicht grandios. Einzelne LKWs fahren auf der entfernten Landstrasse, sonst ist nichts zu sehen: nur mein absolutes Lieblingsland...
29.1.23 Zita goes east
Heute morgen macht sich Zita zeitig auf den Weg in Richtung Khalagadi Transfrontier Park, in Südafrika. Abschied! Ich hasse Abschiede, wirklich! Aber, liebe Zita, wir haben uns soooo gefreut, dass wir 9 Tage zusammen verbringen konnten. Wir haben viel erlebt und wir glauben, dass das zwar dein erstes Mal Afrika aber nicht das letzte mal war. Wir hatten eine tolle Zeit und wünschen dir noch viele schöne Erlebnisse auf deinem Weg nach Gaborone und sind gespannt was du noch alles erleben wirst. Ansonsten: See you soon in Niederglatt. Wir freuen uns darauf!
Tinu und ich machen uns auf den 6 km Hiking Trail durch Kalahari Wüste, immer in der Hoffnung doch noch ein paar Erdmännchen aufzutreiben. Wir finden viele grosse und kleine Bauten, finden sogar einige Stacheln von Stachelschweinen, sehen viele Spuren von Luchsen, Antilopen und Vögeln, aber leider weit und breit keine Suricats. Schade, wir lieben sie. Aber dann kommen wir halt nochmal zurück...in ein paar Monaten oder naja, vielleicht eher Jahren😜.
30.1.23 The White House - Norotshama
Nach den schönen Tagen im White House verlassen wir es nur ungern. Das Visum läuft langsam aus, und das Treffen mit Clöidi, Christophe und Peter rückt näher. Wir fahren also die B1 190 km weiter südwärts bis an den Oranje River, zur Norothsama Lodge. Bea und Pit waren ein paar Tage hier und begeistert. Für uns wird das die letzte Station in Namibia. Nur 160 km trennen uns vom Grenzposten Vioolsdrift, nach Südafrika.
Der Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika fliesst träge und trüb, als wärs nie anders. Dabei waren noch vor wenigen Wochen Strassen und Lodges unter Wasser, weil er dieses Jahr bereits zum zweiten mal in Folge, kräftig über die Ufer getreten ist.
Die Landschaft erinnert an Schoggimousse, mal mit mehr Sahne mal mit weniger. In allen Brauntönen, karg und wunderschön liegen die Berge des Grenzgebiets vor uns. Wie durch Zauberhand wird's von einem Moment auf den anderen saftig grün. Wir befinden uns im grössten Anbaugebiet von Esstrauben in Namibia. Das ganze Tal ist voller Reben, die Trauben bereits gepflückt. Vor grossen Hallen sind Trauben zum Trocknen ausgelegt, denn auch Rosinen müssen irgendwo her kommen. Wir fahren zum Spar, der hier kleiner ausfällt als im Rest Namibias, aber natürlich immer noch genug hergibt. Ganz viele kleine Behausungen aus Wellblech, nur durch Schilfmatten vor der Hitze geschützt, stehen nahe beieinander. Offenbar die Unterkünfte der Plantagenpflücker. Sehr bescheiden und einfach, aber immer sauber und auch Abfall sehen wir keinen rumliegen.
Einmal mehr sind wir in einer grossartigen Lodge gelandet. Da Aussenkehr nicht gerade der Nabel der Welt ist, sind wir auch hier alleine und können uns aussuchen welchen Platz wir wollen. Wir stehen also direkt am Oranje, haben einen wunderschönen Pool, ein für einmal wirklich gutes Restaurant und die grossartige Aussicht für uns ganz alleine. Die Mitarbeiter geben nochmal alles, um es uns noch schwerer zu machen, Namibia zu verlassen. Sie sind alle supernett. Sogar W-lan ist hier in guter Qualität vorhanden. Bereits am Abend des Ankunftstages verlängern wir (fast schon wie gewohnt) unseren Aufenthalt um weitere vier.
Und Morgen, 4.2.23, heisst es für uns nach fast vier Monaten; Solong Namibia. Was für eine grossartige Zeit. Vier Monate sind keinesfalls genug für dieses grosse, oft leere, wilde Land mit seinen gastfreundlichen, gutgelaunten Menschen und seiner unvergleichlichen Natur. Uns macht Namibia definitiv glücklich!
Fazit Namibia nach fast 4 Monaten/ 4700 km, viel davon Schotter :
FÜR IMMER IM 💙!